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Suchst du nach neuen Wegen, Wissen in deiner Organisation zu teilen? Bist du es leid, Menschen durch Power Point Präsentationen in Bewegung zu bringen? ecloo nutzt die Methode der sogenannten Forschungsgruppen, um Menschen in Organisationen zu helfen,  Informationen, Wissen und Sichtweisen zu teilen. Die ursprüngliche Methode wurde von Thiagi entwickelt (www.thiagi.com). Sie kann in unterschiedlichen Situationen und auf verschiedene Themen angewandt werden. Schlüssel zum Erfolg ist dabei nicht, die richtigen Antworten zu finden, sondern Fragen zu formulieren, welche neugierig machen.

Zweck der Forschungsgruppen

Forschungsgruppen helfen Menschen beim Wissensaustausch und beim gegenseitigen Verstehen von Sichtweisen zu einem bestimmten Thema. Diese Methode ermöglicht es, das Wissen einer ganzen Gruppe innerhalb kürzester Zeit (60 bis 80 Minuten) zu sammeln. Damit sie funktioniert sind Neugier und aktives Zuhören Voraussetzung.

Wir funktionieren Forschungsgruppen?

Eine Gruppe möchte ein bestimmtes Thema erforschen. In Organisationen können das z.B. Themen wie Vision, Strategie, Effizienz, Markt oder Produktentwicklung sein. Wähle einfach ein Gebiet, das für die Leute von Interesse ist. Für diesen Blogeintrag nehmen wir das Thema der Zusammenarbeit und versuchen, so viel wie möglich von allen Leuten im Raum darüber herauszufinden. Anstatt wie üblich einen Experten einzuladen, der zum ThemaZusammenarbeit referiert, sammelst du das kollektive Wissen der Gruppe. Warum? Weil mit grosser Wahrscheinlichkeit 20 Leute im Raum mehr über Zusammenrarbeit wissen als ein einziger Experte.

Du hast also das Thema Zusammenarbeit gewählt und möchtest mehr darüber erfahren. Vorerst formulierst du Fragen, die etwas mit Zusammenarbeit zu tun haben, sagen wir z.B. die 4 folgenden:

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Entsprechend bildest du 4 Gruppen. Jede Gruppe ist verantwortlich für eine Frage. Mit 20 Leuten hast du also Gruppen von je 5 Personen. Präsentiere zuerst die Fragen im Plenum und stelle sicher, dass alle die Fragen verstehen. Dann gibst du folgende Instruktionen:

  1. Jede Gruppe führt individuelle Interviews durch, so dass jede Person zur entsprechenden Frage einmal interviewt wird. Wenn ich in Gruppe 1 bin, befrage ich also Leute, die nicht in meiner Gruppe sind, zu Frage 1. Meine Kolleginnen und Kollegen in Gruppe 1 tun dasselbe. Wir teilen uns die Interviews auf.
  2. Als Mitglied der Gruppe 1 führe ich nicht nur Interviews, sondern werde zu den 3 anderen Fragen einmal interviewt.
  3. Während der Interviews hört der Interviewer genau zu und macht sich Notizen, damit nichts verloren geht.
  4. Nachdem alle Interviews geführt wurden, treffen sich alle Gruppen wieder, tragen die Resultate zusammen und fassen diese auf einem Flipchartpapier zusammen.
  5. Jede Gruppe stellt die “Forschungsresultate” vor, gefolgt von einer Diskussion.

Neben der Tatsache, dass man für diese Methode keinen Experten braucht, funktioniert dieser Ansatz deshalb, weil er Engagement und eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema fördert: Die Leute sprechen angeregt miteinander und vertiefen Beziehungen. Und sie lernen von einander. Sie haben die Möglichkeit, ihre Sichtweisen einzubringen und hören zu, was andere zu sagen haben. Wissen und Sichtweisen werden auf partizipative und demokratische Art und Weise geteilt. Deshalb ist der Energielevel bei den Interviews und selbst bei den folgenden Präsentationen sehr hoch. Bei diese Art der Zusammenarbeit fühlen sich die Leute verstanden und erleben Wertschätzung.

Anwendung in der eigenen Organisation

Probier’s mal in deiner Organisation. Anstatt zu einem Thema eine Präsentation vorzubereiten, formulierst du 3,  4 oder 5 Fragen, welche die Gruppe zum Denken anregt. Das Thema kann z.B. ein Problem, welches es zu lösen gilt, sein. Schreibe die Fragen auf eine Flip Chart. Der Rest wird wie von alleine gehen. Du wirst staunen, welche Schätze zum Vorschein kommen, wenn du die Leute aktiv beteiligst, anstatt sie mit einer Power Point Präsentation einzuschläfern. Zum Schluss ist es ratsam, über die neue Erfahrung der Zusammenarbeit gemeinsam nachzudenken und zu besprechen, welche Chancen sich daraus ergeben.